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„Es ist an der Zeit“

Das Bernauer Ehrenmal für die gefallenen Soldaten der Roten Armee
Das Bernauer Ehrenmal für die gefallenen Soldaten der Roten Armee
Der Zug der Teilnehmer an der Gedenkveranstaltung wurde durch Bürgermeister André Stahl, dem Vertreter der Russischen Botschaft und der Vorsitzenden der Bernauer Stadtverodnetenversammlung, Hildegard Bossmann, angeführt (v.r.n.l.).
Der Zug der Teilnehmer an der Gedenkveranstaltung wurde durch Bürgermeister André Stahl, dem Vertreter der Russischen Botschaft und der Vorsitzenden der Bernauer Stadtverodnetenversammlung, Hildegard Bossmann, angeführt.
Mehr als 200 Bürgerinnen und Bürger erwiesen den Gefallenen der Roten Armee ihre Ehre.
Mehr als 200 Bürgerinnen und Bürger erwiesen den Gefallenen der Roten Armee ihre Ehre.

Der 8. Mai wurde auch in diesem Jahr vielerorts als Tag der Befreiung vom Faschismus begangen. In Bernau legten gut 200 Bürgerinnen und Bürger Blumen am Denkmal für die im Kampf gegen die Nazi-Barbarei gefallenen Soldaten der Roten Armee nieder.

In seiner Gedenkansprache erinnerte Thomas Sohn, Vorsitzender des Stadtverbandes der LINKEN, an die ungeheuren Opfer, die insbesondere die Rote Armee und ihre Verbündeten in der Antihitlerkoalition bei der Zerschlagung des Terrorregimes und seiner Militärmaschinerie erbracht haben. Der 8. Mai bleibe ein Zeichen der Hoffnung auf die Befreiung von Unterdrückung, Fremdenhass und Rassenwahn.
Zugleich müsse, so der Redner, das Augenmerk verstärkt auf die Wurzeln des Faschismus und die Mechanismen gerichtet werden, die den Nazis zur Massenbasis verhalfen. Aktuelle Tendenzen und Taten in unserem Land ließen erkennen, dass faschistoide Ansichten, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sowie Nationalismus noch immer nicht vollständig überwunden seien. Kriege sind nach wie vor an der Tagesordnung, Millionen von Menschen auf der Flucht vor Gewalt und Terror. Leider trage auch Deutschland als drittgrößter Waffenexporteur dabei eine Mitschuld.
Abschließend rief der Redner dazu auf, das breite Bündnis gegen rechte Gewalt und Menschenfeindlichkeit weiter zu festigen, wie es sich bereits im Bernauer Bündnis für Toleranz und Weltoffenheit bewährt habe. Gemeinsam stehen wir für eine tolerante, bunte und friedliche Welt als Lehre aus zwei Weltkriegen und Tribut für die erbrachten Opfer der Völker der Sowjetunion und anderer Länder.

Anschließend ergriff der Vertreter der Russischen Botschaft das Wort. Er gedachte neben den Opfern der Sowjetunion auch jener deutschen Widerstandskämpfer, die dem Nazi-Regime die Stirn boten und dafür mit dem Leben bezahlten. Die Erinnerungen an die Schrecken des 2. Weltkrieges müssten wach gehalten werden, um zukünftig derartiges Leid zu verhindern. Zudem gelte es, die Freundschaft zwischen Russland und Deutschland zu bewahren. Er appellierte an die Anwesenden gemeinsam für eine sichere und friedliche Welt einzustehen.

Die Gedenkveranstaltung wurde dann am Deserteurs-Denkmal nahe der Stadtmauer fortgesetzt. Vertreter der evangelischen Jugend erinnerten mit Gedichten und Gesang an jene Soldaten, die der weiteren Mithilfe am Töten ihre Absage erteilten. In den vorgetragenen Versen von Hannes Wader von 1980 heißt es u.a.:
„Es blieb nur das Kreuz als die einzige Spur
Von deinem Leben, doch hör‘ meinen Schwur:
Für den Frieden zu kämpfen und wachsam zu sein
Fällt die Menschheit noch einmal auf Lügen herein
Dann kann es gescheh’n, dass bald niemand mehr lebt
Niemand, der die Milliarden Toten begräbt
Doch finden sich mehr und mehr Menschen bereit
Diesen Krieg zu verhindern, es ist an der Zeit.“

71 Jahre nach dem letzten Weltenbrand und 36 Jahre nach dem Entstehen dieser Zeilen – es ist höchste Zeit!

Der Tag wurde mit einem Friedensessen auf dem Marktplatz beendet.
W. Kraffczyk

Das Ehrenmal war bedenkt mit Blumen.
Das Ehrenmal war bedenkt mit Blumen.
Stadtvorsitzender Thoams Sohn hielt die Gedenkrede.
Stadtvorsitzender Thoams Sohn hielt die Gedenkrede.
Auch am Deserteurs-Denkmal nahmen viele Bürgerinnen und Bürger am Gedenken teil.
Auch am Deserteurs-Denkmal nahmen viele Bürgerinnen und Bürger am Gedenken teil.
Vertreter der evangelischen Jugend rezitierten Gedichte und boten nachdenkliche Lieder dar.
Vertreter der evangelischen Jugend rezitierten Gedichte und boten nachdenkliche Lieder dar.