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8. Mai - Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges und seine Opfer

Am sowjetischen Ehrenmal in Bernau: D. Enkelmann, der Vertreter der russischen Botschaft W. Kukin, die Vorsitzende der Bernauer SVV Gudrun Gaethke und Bürgermeister H. Handke.
Wirtschaftsminister Ralf Christoffers und Margitta Mächtig legen Blumen am Denkmal nieder.
Ehrung am Deserteurs-Denkmal.
Gedenkveranstaltung der LINKEN in Panketal. Prof. Jürgen Elsner (rechts) hielt eine Gedenkrede. (Fotos: W. Kraffczyk)

Vielerorts wurde im Barnim des Tages der Befreiung gedacht. In Bernau versammelten sich auf Initiative der Bernauer Stadtfraktion und des Standvorstandes der LINKEN an die 300 Bürgerinnen und Bürger am Ehrenmal für die gefallenen Sowjetsoldaten, darunter die Parlamentarische Geschäftsführerin der LINKEN im Bundestag Dagmar Enkelmann und der Minister für Wirtschaft und Europaangelegenheiten Brandenburgs Ralf Christoffers (DIE LINKE) sowie Margitta Mächtig, MdL und Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Kreistag. Enkelmann erinnerte in ihrer Gedenkrede an die Millionen Toten, Verwundeten, Menschen ohne Heimat, Kinder ohne Eltern und Frauen ohne ihre Männer, die das faschistische Regime hinterlassen hat. Zugleich wies sie darauf hin, dass in vielen Ländern und Regionen, ob in Afghanistan oder Nordafrika, noch immer Krieg und Zerstörung zu unserem Alltag gehört. Sie forderte, endlich die nötigen Schlussfolgerungen zu ziehen und Kriege aus unserer Welt zu verbannen. „Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt“, zitierte sie den ehemaligen Bundespräsidenten Richard v. Weizsäcker, „wird blind für die Zukunft.“

Der Vertreter der Russischen Botschaft W. Kukin wies darauf hin, dass der 2. Weltkrieg in Russland lebendig bleibt. 27 Mio. Tote hatte die Sowjetunion im Ergebnis zu beklagen, allein in Bernau ließen in den letzten Kriegstagen noch 562 Soldaten ihr Leben. Es sei eine aktuelle politische Aufgabe, an diese Opfer ein ehrendes Gedenken zu bewahren. Er konstatierte Fortschritte in den deutsch-russischen Beziehungen. Dass Deutschland heute von den Russen überwiegend als befreundetes Land betrachtet wird, sei ein historischer Verdienst vieler, die bereit waren zu vergeben, aber auch Buße zu tun.

Anschließend wandten sich die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung dem Deserteurs-Denkmal auf der anderen Straßenseite zu und erinnerten dort der vielen mutigen Kriegsdienstverweigerer und Soldaten, die das Morden nicht mehr mitmachen wollten und diese Entscheidung oftmals mit ihrem Leben bezahlen mussten. Der Tag wurde mit einem Friedensfest-Essen auf dem Marktplatz beendet.

Auch an vielen anderen Orten im Kreis wurde der Tag feierlich begangen, wobei die Barnimer LINKE oftmals Organisator der Gedenkveranstaltungen war. So wurde auch in Panketal am Denkmal im Goethe-Park Blumen zum Gedenken an die Opfer des 2. Weltkrieges niedergelegt. Prof. Jürgen Elsner hielt eine Rede, in der er u. a. feststellte, dass Deutschland seine historische Verantwortung, sich für Frieden und Völkerverständigung einzusetzen, nicht genügend wahrnehme. Statt anderen Staaten den Mangel an Freiheit und Menschenrechten vorzuwerfen, sollte vielmehr nach den Ursachen für Konflikte und Krieg, Hunger und Elend gefragt und diese bekämpft werden.

Von der LINKEN organisierte Gedenkveranstaltungen gab es auch in Werneuchen, Ahrensfelde, Lindenberg, Blumberg und anderen Orten. Werneuchens Bürgermeister Burkhard Horn nutzte die Gelegenheit zu einem kleinen Exkurs in die Geschichte, in dem er über die einzelnen Gedenkstätten Wissenswertes berichtete.
W. Kraffczyk


Mitglieder der LINKEN, darunter der Bürgermeister Werneuchens Burkard Horn, legen am sowjetischen Ehrenmal in Ahrensfelde Blumen nieder.
Auch das Ehrenmal für die gefallenen Sowjetsoldaten in Lindenberg wird von Mitgliedern der LINKEN mit Blumen geschmückt. (Fotos: F. Müller)