Kurzarbeitergeld aus Landesmitteln aufstocken!

Die heute veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen sind auch für Brandenburg dramatisch. Der jahrelange Aufschwung wird mit der Corona- Pandemie abrupt beendet. Allein im März und April stellten Unternehmen 21.584 Anträge auf Kurzarbeit. Aktuell befinden sich 138.799 Menschen in Brandenburg in Kurzarbeit. Im Vergleich dazu waren es vor einem Jahr lediglich 755 Menschen.

Dazu erklärt unser Landtagsabgeordneter aus Eberswalde, Vorsitzender der Linksfraktions Sebastian Walter:

"Menschen in Kurzarbeit haben aktuell bis zu 40 Prozent weniger Einkommen. Die heute vorgelegten Zahlen zeigen, wie groß das Ausmaß der Krise ist. Es ist höchste Zeit, die Beschäftigten in ihrer existenzbedrohenden Situation zu unterstützen. Der Bund wird zwar zahlen, dennoch bleibt eine große Lücke. Betroffen sind vor allem Beschäftigte im Niedriglohnsektor, denn sie konnten kaum finanzielle Rücklagen bilden.

Deshalb muss sich jetzt dringend das Land Brandenburg kümmern und das Kurzarbeitergeld des Bundes flankieren. Rückwirkend zum 1. März 2020 ist eine Erhöhung auf mindestens 90 Prozent des Nettoentgelts notwendig. Beschäftigte, die den gesetzlichen Mindestlohn erhalten, ist 100 Prozent des Nettoentgelts als Kurzarbeitergeld zu zahlen - auch dies aus Landesmitteln.

Die Fraktion DIE LINKE wird einen entsprechenden Antrag dazu in die Landtagssitzung im Mai einbringen."

Zum Hintergrund: Beschäftigte ohne Kinder erhalten bislang 60 Prozent, jene mit Kindern 67 Prozent des Nettoentgelts. Coronabedingt steigt das Kurzarbeitergeld. Ab dem vierten Monat erhalten kinderlose Beschäftige 70 Prozent des Nettoentgelts. Für Beschäftigte mit Kindern steigt dieser Wert auf 77 Prozent. Ab dem siebten Monat erhalten Beschäftigte dann 80 beziegungsweise 87 Prozent, wenn sie mindestens 50 Prozent weniger arbeiten. Diese Regelungen gelten bis zum Ende des Jahres.