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Aufstehen oder liegenbleiben

Viel Furore machte die Pressekonferenz zur „Ausrufung“ der Sammlungsbewegung mit Sahra Wagenknecht an der Spitze. Über 100.000 Menschen hätten sich angemeldet und wären zum Mitmachen bereit. Ob Menschen, sich tatsächlich politisch aktiv betätigen wollen, wenn sie sich in einen Newsletter eintragen, wird sich zeigen. Aber was es doch deutlich macht ist: Es gibt eine gesellschaftliche Stimmung, die sich mit dem Rechtsruck nicht zufrieden geben will. Es gibt einen Teil der Bevölkerung, die sich nicht der Angstmache von AfD und Co. anschließen will, sondern etwas dagegen setzen will.

Wurde auch Zeit! Die AfD liegt in Umfragen gleichauf mit der SPD. Die linken Parteien müssen sich dringend klar machen: Eine Politik für die Mieter, die Rentner, die Arbeitnehmer dieses Landes, für all jene, die ihre Kinder auf öffentliche Schulen schicken und gesetzlich versichert sind – kurz für die Mehrheit der Menschen – ist möglich. Und es gibt eine Machtoption dafür.

Aber das muss diese Sammlungsbewegung auch deutlich machen und darf nicht zu einem bloßen Machtinstrument für eigene Interessen der Führungskräfte dienen. Sahra Wagenknecht wehrte sich noch zur Bundestagswahl gegen einen Lagerwahlkampf und Simone Lange (SPD) will ihre Parteiführung unter Druck setzen. Ich finde es gut, wenn linke Inhalte überhaupt wieder in den Medien vorkommen, aber habe immer ein Problem mit Bewegungen, die den Eindruck erwecken, nur auf die Interessen einiger Weniger ausgerichtet zu sein. Deshalb stehe ich auf, ohne mich in diesem Newsletter eingetragen zu haben und hoffe nur, dass die Menschen, die sich dort engagieren, basisdemokratisch ihre Schwerpunkte legen können, um den anderen Parteien auch mal Beine zu machen.

DIE LINKE konnte diese Menschen bisher nicht locken. Bisher. Deshalb darf man die Menschen dort auch nicht belächeln, sondern muss sie ernst nehmen.

Sebastian Walter, stellv. Landesvorsitzender der LINKEN (OW-Beitrag)