Diese Website verwendet Cookies. Warum wir Cookies einsetzen und wie Sie diese deaktivieren können, erfahren Sie unter Datenschutz.
Zum Hauptinhalt springen

"GeMAInsam in Bernau für Frieden und gute Arbeit"

T. Sohn während seiner Begrüßungsansprache

Unter diesem Motto trafen sich nach zwei Jahren, in denen wir in Bernau auf eine 1. Mai-Veranstaltung Corona-bedingt verzichten mussten, dieses Jahr wieder Gewerkschaften, Verbände und Parteien zum Tag der Arbeit in Bernau. Bei schönem Wetter kamen weit über 100 Menschen in der Bürgermeisterstraße zusammen, unter denen sich auch Bürgermeister André Stahl befand.
Thomas Sohn, Kreisvorsitzender der LINKEN. Barnim und Mitglied des Stadtvorstandes Bernau, eröffnete die Veranstaltung mit einem Appel: „Gerechtigkeit und sozialer Zusammenhalt kommen nicht von selbst. Deshalb müssen wir diesen Tag nutzen, um zum einen auf die Probleme der Menschen hinzuweisen. Zum anderen müssen wir darauf hinwirken, dass wir soziale Bewegungen und Gewerkschaften stärken, damit die Interessen der Beschäftigten und einfachen Menschen stärker Gehör finden. Unsere Gesellschaft braucht mehr soziale Gerechtigkeit und weniger Aufrüstung.“

Dr. Korczak während seiner Rede

Diese Gedanken vertiefte danach noch Dr. Dieter Korczak von den Linken. In seinem Redebeitrag verwies er z.B. auf 7 Mio. Haushalte in Deutschland, die verschuldet sind. Das träfe auch für etliche in Bernau zu, doch eine Schuldnerberatung gäbe es in dieser Stadt nicht mehr.
Ebenso skandalös sei der Umstand, dass 1,7 Mio. Haushalte aufgrund ständig steigender Forderungen seitens der Immobilienbesitzer ihre Miete nicht mehr vollumfänglich bezahlen könnten. Im Ergebnis sind bundesweit ca. 700.000 Menschen obdachlos. Dabei gehöre das Wohnen zu den Grundrechten. Mietkosten sollten nicht über 30% des Einkommens liegen, doch viele Bürger*innen zahlen mehr. Deshalb fordert DIE LINKE einen bundesweiten Mietendeckel.
Weitere Fakten machen deutlich, dass in unserer Gesellschaft etwas „schief“ läuft: Während ca. 1% der Haushalte zu den Millionären gezählt werden, sind rund 2 Mio. Bürger*innen auf die Tafel angewiesen, die ehrenamtlich tätig ist. Und diese Kluft vertieft sich angesichts der gegenwärtigen Inflation weiter. „Dagegen anzukämpfen sei insbesondere die Aufgabe der Gewerkschaften“, betonte der Redner.

Auch der Ukraine-Krieg verschärfe die soziale Lage. Während sich die Kriegswaffenhersteller „dusslig“ verdienen, haben die Bürger*innen z.B. mit steigenden Energiepreisen zu kämpfen. Die angekündigten Ausgleichzahlungen werden kaum die Preissteigerungen auffangen, wobei die Rentner überhaupt nicht bedacht werden sollen. Zugleich wird ein 100 Mrd.–Aufrüstungspaket geschnürt, während z.B. für Schulgesundheitsfachkräfte in Brandenburg die Gelder nicht mehr reichen.

Dr. Korczak schloss mit den Worten:“ Ich bin mir sicher, dass alle Menschen in einer Gesellschaft leben wollen, in der jeder Mensch am Wohlstand teilhaben kann, anstatt einer immer größeren Lücke zwischen Arm und Reich zuzusehen; in der faire Löhne gezahlt werden, von denen man anständig leben kann und in der Solidarität mit den Schwachen selbstverständlich ist, anstatt in einer Ellenbogen- Gesellschaft, aus der die Schwachen herausgeboxt werden. Weniger Kapitalismus – mehr Solidarität!“

Auch eine Vertreterin der Gewerkschaften ergriff das Wort und schilderte den Kampf für gerechte Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und verkürzte Arbeitszeiten. Sie sprach sich für ein breites Bündnis aus, um gemeinsam die Zukunft zu gestalten.

Der Gedanken- und Meinungsaustausch setzte sich dann unter den Teilnehmern der Veranstaltung fort. Die am Stand der Rosa-Luxemburg-Stiftung bereitgestellten Schriften wurden gern entgegengenommen. Daneben erfreuten sich die Kids an der von der LINKEN aufgebauten Hüpfburg. Familie Neumann sorgte wie immer für das leibliche Wohl.

Auch in anderen Orten war DIE LINKE bei den Maifeiern präsent. So präsentierten sich die Genoss*innen in Eberswalde mit einer Tombola. Die gesammelten Erlöse von 132 € gehen an den Verein „Wir packen´s an e.V.“ aus Bad Freienwalde. Der Verein unterstützt Geflüchtete an der Ukrainisch-Polnischen und an der Belorussisch-Polnischen Grenze. (Weitere Infos unter: www.wir-packens-an.info).

Das Fazit: Wenn auch das große Maifest der vergangenen Jahre mit einem gefüllten Marktplatz, Musik- und Tanzgruppen ausfiel, so trugen die Veranstaltungen doch zu einem wachsenden Gefühl der Verbundenheit und Solidarität in Zeiten beängstigender Ereignisse und Entwicklungstendenzen bei. Daran sollte im Ringen um eine bessere Welt angeknüpft werden.
W. Kraffczyk


Für gute Arbeit und gute Löhne in Brandenburg

Zum Tag der Arbeit am 1. Mai 2022 erklären die Parteivorsitzenden Katharina Slanina und Sebastian Walter

Die Inflationsrate ist mittlerweile auf 7,3 Prozent hochgeschnellt. Das ist der höchste Stand seit mehr als 40 Jahren. 

„Ob Butter, Brot, Benzin oder Miete – wir spüren die Preissteigerungen inzwischen in allen Bereichen des täglichen Lebens. Deshalb müssen die Löhne steigen,“ fordert Slanina.  „Die Tarifabschlüsse dürfen nicht unterhalb der Teuerungsrate liegen. Wir unterstützen deshalb auch die Beschäftigten des Energieunternehmens Leag bei ihren Lohnforderungen. In die festgefahrenen Tarifverhandlungen für die Lausitzer Tagebau- und Kraftwerksbeschäftigten muss nach zwei gescheiterten Runden endlich Bewegung kommen. Wer von seinen Beschäftigten große Flexibilität und hohe Arbeitsbereitschaft fordert, muss sie auch anständig bezahlen.“ 

„Wenn Tafeln inzwischen entscheiden müssen, dass Suppengrün nicht mehr an Einzelpersonen, sondern nur noch an Familien abgegeben wird, sagt das viel über die Situation in Deutschland aus – auch in Brandenburg“, erklärt Walter. "Viele Menschen können sich die gestiegenen Energie- und Lebensmittelkosten nicht mehr leisten. Deshalb sind gute Arbeit, gute Löhne und mehr Mitbestimmung keine Floskeln, sondern existenzielle Grundlage, wenn wir GeMAInsam Zukunft gestalten wollen. 

Die Insolvenz des Kranbaus Kocks Ardelt in Eberswalde und die angekündigte Schließung der Urstromquelle in Baruth sind Alarmsignale für die Zukunft Brandenburgs. Wir werden alles unterstützen, um die Arbeitsplätze zu erhalten.“