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„Nie wieder Krieg, nie wieder Missachtung der Würde des Menschen!“

70. Jahrestag des Ende des 2. Weltkrieges in Europa und der Befreiung vom Naziregime überall im Barnim würdig geehrt

An der Spitze der Teilnehmer an der Gedenkveranstaltung: A. Stahl, A.O.Bayramov und H. Bossmann
Mitglieder des Stadtvorstandes der LINKEN legen ein Blumengebinde am Ehrenmal nieder.
Bürgermeister Stahl bei seiner Ansprache.
Der russische Botschaftsvertreter bei seiner Rede.
Blumenmeer am sowjetischen Ehrenmal in Bernau

Es war schon ein bewegender Moment, als gegen 17.00 Uhr am sowjetischen Ehrenmal in Bernau die Hymne des Großen Vaterländischen Krieges ertönte und sich ein Strom mehrerer Hundert Bürgerinnen und Bürger mit Blumengebinden und -sträußen in Bewegung setzte. An der Spitze: Bürgermeister André Stahl (DIE LINKE) an der Seite des 3. Sekretärs der russischen Botschaft  A. O. Bayramov und der Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung Hildegard Bossmann (DIE LINKE).

In seiner kurzen Ansprache erinnerte Stahl an den Blutzoll, den insbesondere die Völker der Sowjetunion für die Befreiung Europas vom Hitlerfaschismus erbracht hatten, und mahnte wachsam gegenüber jeglichen Anzeichen zu sein, die eine Wiederholung der damaligen Katastrophe in sich bergen. Mit Blick auf die gegenwärtig angespannten Beziehungen mit Moskau sei gerade Deutschland verpflichtet, Brücken zwischen dem Westen und Russland zu bauen. Diesen Gedanken griff auch der Vertreter der russischen Botschaft auf, der insbesondere die Rolle der jungen Generation bei der Entwicklung einer gedeihlichen Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern hervorhob.
Die Gedenkveranstaltung wurde dann am Deserteurdenkmal mit dem Vortrag von Gedichten und Liedern fortgesetzt, die das Leid und den Mut jener in Erinnerung brachten, die dem Morden ihre Mithilfe verweigerten. Am Abend hatte das Netzwerk für Weltoffenheit und Toleranz, zu dem auch DIE LINKE gehört, noch zum Friedensessen und zu einem Konzert eingeladen.

In Panketal hatte der Ortsverband der LINKEN zu einer Gedenkveranstaltung am Ehrenmal für ermordete antifaschistische Widerstandskämpfer eingeladen, an der an die 30 Bürgerinnen und Bürger teilnahmen. Der Vorsitzende des Ortsverbandes Lothar Gierke begrüßte in seiner Rede den Beschluss des Landtages, den 8. Mai als offiziellen Gedenktag der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des Zweiten Weltkrieges zu begehen. Das dunkelste Kapitel in der deutschen Geschichte müsse vor dem Vergessen bewahrt werden. Das Kapitel deutscher Faschismus und zweiter Weltkrieg sei mit Fragestellungen unserer Zeit verwoben wie die Anwendung militärischer Gewalt zur Durchsetzung politischer Ziele. „Mit Blick auf die Ukraine und Russland heißt das Gebot der Stunde eben nicht mit dem Säbel rasseln und zu den unzähligen Schauplätzen kriegerischer Auseinandersetzungen einen weiteren hinzuzufügen“, betonte Gierke. Und weiter: “Nicht eine Strategie der Militarisierung der Außenpolitik ist zielführend, sondern ein Ausbau der Zusammenarbeit auf politischer, wirtschaftlicher und kultureller Ebene.“ Zu den wichtigsten Lehren aus dieser Zeit gehöre auch, Faschismus und Rechtsradikalismus mit allen Mitteln zu bekämpfen. Er rief dazu auf, unsere Sinne für die Gefahren, denen die Demokratie von rechts ausgesetzt ist, zu schärfen, Zivilcourage zu zeigen und Fremdenfeindlichkeit, Rassismus oder Antisemitismus entgegenzutreten.

Dass diese Mahnung durchaus zu beherzigen ist, hatte sich erst wieder in den Nachtstunden zum 8. Mai in Bernau gezeigt. Unbekannte hatten das sowjetische Ehrenmal und das Deserteurdenkmal mit Farbe beschmiert. Die Hinweise auf die Täter sind eindeutig – noch immer geistert das braune Gedankengut durch manche Köpfe. Politische Statements von "Stärke gegenüber Russland zeigen" oder auch Parolen wie "das Boot ist voll" mit Blick auf zunehmende Zahlen von Asylbewerbern tun ein Übriges, um diesen Geist am Leben zu erhalten.
W. K.

Lothar Gierke legt ein Blumengebinde am Denkmal im Panketaler Goethepark nieder.
L. Gierke hielt eine Rede zum Gedenken an den 70. Jahrestag der Befreiung.
In Werneuchen hielt Bürgermeister B. Horn (DIE LINKE) eine Rede auf der Gedenkveranstaltung zum 8. Mai.
Mitglieder der LINKEN gedachten auch in Ahrensfelde und Blumberg der Opfer des 2. Weltkrieges und der Befreier.