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Zeichen setzen gegen das Vergessen!

An der Spitze des Teilnehmerzuges: H. Bossmann, Vorsitzende der Bernauer SVV, Herr Alexander von der russischen Botschaft und Bürgermeister A. Stahl
An der Spitze des Teilnehmerzuges: H. Bossmann, Vorsitzende der Bernauer SVV, Herr Alexander von der russischen Botschaft und Bürgermeister A. Stahl

Nein, das Gedenken am 8. Mai an das Ende des 2. Weltkrieges in Europa, an unermessliche Zerstörung, Leid, Hunger, Flucht und Vertreibung, an den millionenfachen Völkermord des Naziregimes wird auch nach 74 Jahren nicht zum Ritual. Auch wenn es noch immer oder schon wieder Zeitgenossen gibt, die die Nazibarbarei als „Vogelschiss“ in der deutschen Geschichte verharmlosen und ein Ende des „Erinnerungskultes“ fordern, bleiben die gut 12 Jahre faschistischer Herrschaft nicht zu löschender Bestandteil der deutschen Geschichte, der auch zukünftige Generationen verpflichtet.

Dieser Grundtenor bestimmte auch in diesem Jahr die Gedenkveranstaltungen zum 8. Mai an verschiedenen Orten im Barnim.

Vertreter des Stadtvorstandes der Linken legten ein Blumengebinde am Denkmal nieder.
Vertreter des Stadtvorstandes der Linken legten ein Blumengebinde am Denkmal nieder.
An die 200 Bürger*innen verfolgten die Zeremonie.
An die 200 Bürger*innen verfolgten die Zeremonie.

In Bernau hatten sich an die 200 Bürger*innen am Denkmal für die gefallenen Soldaten der Roten Armee eingefunden. Bürgermeister André Stahl begrüßte die Teilnehmer, darunter Herrn Alexander von der russischen Botschaft, zunächst in Russisch. Er betonte in seiner Ansprache, dass die Erinnerung an die Katastrophe des 20. Jahrhundert angesichts von Krieg, Hass, Hetze, Fremdenfeindlichkeit und Rassenwahn in der Welt nichts an Bedeutung verloren habe. Dass die internationalen Spannungen in den letzten Jahren wieder zugenommen haben, müsse auch der Politik zu denken geben. Wozu werde verstärkt aufgerüstet, fragte er rhetorisch, gegen wen - wieder gegen Russland? Er verwies auf die Diskussion in Berlin und anderswo, den 8. Mai zu einem Feiertag zu erklären.

Bernaus Bürgermeister A. Stahl bei seiner Ansprache.
Bernaus Bürgermeister A. Stahl bei seiner Ansprache.
Dominik Rabe hielt für DIE LINKE eine Rede.
Dominik Rabe hielt für DIE LINKE eine Rede.

Herr Alexander übermittelte Grüße vom russischen Botschafter und sprach sich für harmonische Beziehungen zwischen den Nationen aus. Der 8. Mai sei Mahnung für alle, frühzeitig wachsam zu sein, um eine Wiederholung der damaligen Verbrechen zu verhindern. Gerade die junge Generation müsse zur Toleranz und Völkerfreundschaft erzogen, alle Kräfte gegen neonazistische Tendenzen mobilisiert werden.

Seitens der Linken ergriff Dominik Rabe das Wort. Er charakterisierte den 8. Mai als Zeichen der Hoffnung auf Befreiung von Unterdrückung. Die Frage nach Krieg und Frieden stelle sich jedoch heute wieder wichtiger denn je. Aufrüstung und Steigerung des Militärhaushaltes, antirussische Propaganda und wirtschaftliche Erpressungsversuche - sei das zu akzeptieren? Seiner Ansicht nach wäre Deutschland gut beraten, ein freundschaftliches Verhältnis zu Russland zu pflegen. DIE LINKE fordere „Schluss mit der Produktion von Rüstungsgütern und Schluss mit dem Verkauf von Waffen und Panzern“. Frieden schaffe man vielmehr durch friedlichen Handel, durch gegenseitiges Kennenlernen, durch Jugend- und vor allem Meinungsaustausch, hob er hervor.

Das Deserteur-Denkmal an der Bernauer Stadtmauer.
Das Deserteur-Denkmal an der Bernauer Stadtmauer.

Nächste Station des Gedenkens war das Deserteur-Denkmal an der Bernauer Stadtmauer, wo Jugendliche vom Netzwerk für Toleranz und Weltoffenheit mit Musik, Gesang und Rezitationen derjenigen gedachten, die sich der Nazi-Verbrechen entzogen. Auch in diesen Beiträgen wurden Parallelen zwischen der heutige Situation und der von 1933 aufgezeigt. So gab es damals die Meinung, dass man „mal eine Alternative zu den etablierten Parteien“ wählen sollte. Die Folgen sind bekannt. „Demokratie und Freiheit brauchen keine Alternative“, wurde u.a. zum Ausdruck gebracht.

Letzte Station der Gedenkveranstaltung war das traditionelle Friedensessen, organisiert vom Jugendclub „Dosto“, auf der Bürgermeisterstraße – eine gute Gelegenheit zum Gedankenaustausch und zur Bekräftigung des Schwurs: „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!“

W. Kraffczyk


DIE LINKE an Ehrenmalen für Rotarmisten

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