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Gedenken an die Opfer des Faschismus in Bernau

Auch in diesem Jahr gedachte der Bernauer Stadtverband der LINKEN der Opfer des Faschismus. Auf Initiative des Territorialen Bündnisses, zu dem DIE LINKE. Bernau gehört, fand am 11. September am Denkmal für die Opfer des Faschismus auf dem Bahnhofvorplatz in Bernau eine Gedenkveranstaltung statt.

Zunächst ergriff Martin Günther, Mitglied des Bernauer Stadtvorstandes der LINKEN, das Wort. Er verwies anhand jüngster Vorfälle darauf, dass Rechtsextremismus noch immer nicht überwunden ist. Er zitierte Bertolt Brecht mit den Worten „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“ (Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui). Aber auch der Blick über die Grenzen hinaus müsse Besorgnis erregen. So werden der extremen Rechten gute Chancen für die Neuwahlen in Italien eingeräumt. Und in Frankreich konnte sie bei der Präsidentschaftswahl ihr bisher bestes Ergebnis erzielen.

Die gegenwärtige Krisensituation führe auch in Deutschland teilweise zum Erstarken der Rechten. Ihrer Politik der einfachen Antworten, des Hasses auf Fremde und Anders-Lebende, der Sündenböcke, der Krisenlösungen auf Kosten der Schwachen müsse entschieden entgegengetreten werden. In der Tat betreibe z.B. die AfD eine Politik gegen die Masse der Bevölkerung. So habe sie noch nie einer Mindestlohnerhöhung im Bundestag zugestimmt. Und auch das 9-Euro-Ticket hatte sie abgelehnt.

Im Weiteren ergriffen Redner das Wort, die das Schicksal von Antifaschisten in der Zeit der Nazi-Diktatur nachzeichneten. So berichtete ein Redner über den Leidensweg seines Vaters, der im 1. Weltkrieg kämpfte, sich 1936 den internationalen Brigaden im Kampf gegen die Franco-Faschisten anschloss und die Konzentrationslager in Dachau und Buchenwald überlebte.

Ein anderer Redner des Territorialen Bündnisses würdigte den Kampf der rund 5.000 deutschen Antifaschisten in den internationalen Brigaden im Spanienkrieg, darunter Hans Amman, der 1940 in Paris von der Gestapo erschossen wurde. Sie alle hätten für Freiheit, eine solidarische Gesellschaft und eine friedliche Zukunft gekämpft.

So auch Gustav Wegener, ein Berliner Antifaschist, an dessen Schicksal ein weiterer Redner erinnerte. Ab 1933 war er für die illegale KPD tätig, einer der wichtigsten Mitarbeiter der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation, nahm an deren Leitungssitzungen teil und war Angelpunkt bei der Herstellung und des Vertriebs illegaler Schriften. Er wurde denunziert, im Oktober 1944 zum Tode verurteilt und am 11.12.1944 hingerichtet.

Zum Abschluss der Gedenkveranstaltung wurden am Denkmal für die Opfer des Faschismus Blumen niedergelegt. Die Teilnehmer gingen mit der inneren Entschlossenheit auseinander, nie wieder Krieg und Faschismus zuzulassen.
W.K.