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Rote Karten für die AfD

Das Bernauer Netzwerk für Weltoffenheit und Toleranz hatte zu buntem, friedlichem Protest gegen eine angekündigte Kundgebung der AfD am 7.3.2020 am Bernauer Bahnhof sowie zu Spenden für das „Bürgerinnen-Asyl Barnim“, für „Women in Exile e.V.“ und für „PRO ASYL“ aufgerufen. Und dieser Aufruf fand großen Widerhall: Während sich aufseiten der AfD-Anhänger schätzungsweise um die 70 Personen, meist ältere Männer, hinter einem Kleinlaster „versteckten“, bot die Gegendemo mindestens drei- bis viermal so viel Protestierende auf. Darunter waren viele Mitglieder des Bernauer Stadtverbandes der LINKEN, aber auch aus Panketal, Wandlitz und anderen Orten. Prominenteste Vertreter waren die beiden neugewählten Vorsitzenden des Landesvorstandes, Anja Mayer und Katharina Slanina. Der Landesvorstand hatte extra seine konstituierende Sitzung nach Bernau verlegt, um an dem Protest teilnehmen zu können.

I. Czok-Alm moderierte die Protestaktion.
I. Czok-Alm moderierte die Protestaktion.

Moderiert wurde die Protestaktion von unserer Kreisvorsitzenden Isabelle Czok-Alm. Sie und andere Sprecher*innen erinnerten an die katastrophale Lage der Flüchtlinge an der türkisch-griechischen Grenze, forderten schnelle humanitäre Hilfe und die Öffnung der Grenzzäune und verurteilten die Hetze der AfD gegen die Ärmsten der Armen, die letztlich zu Gewalt, Mord und Totschlag führt, wie in Hanau geschehen. Nicht zuletzt wurde auf Parallelen zur Entwicklung zu Beginn der 30er Jahre in Deutschland verwiesen. Offensichtlich ist in Anlehnung an Julius Fučik’s Worte der „Schoß … noch fruchtbar, aus dem das kroch“. Rassismus sei keine Alternative für Deutschland, sondern ein Verbrechen. Auch wenn die AfD-Anhänger mit Deutschland-Fahnen wedeln, verstoßen ihre Reden und Handlungen gegen das Grundgesetz, das die Würde des Menschen – egal welcher Hautfarbe, welchen Geschlechts und welcher Religion - als unantastbar definiert. Das Agieren der AfD ist somit kein „Dienst am Vaterland“, wie deren Anhänger mitunter glauben machen wollen, sondern lässt das Bild vom „hässlichen Deutschen“ im Ausland wieder aufleben.

Das Netzwerk, aber auch DIE LINKE, hatten verschiedene Flyer, Plakate und „rote Karten“ mitgebracht, die gern entgegengenommen wurden. Letztere wurden der Gegenseite „gezeigt“. Einige hatten selbstgemachte Transparente dabei. Die Musik über Lautsprecher wurde oftmals durch laute Sprechchöre gegen die AfD-Kundgebung übertönt. Zu den modernen Rhythmen wurde geschunkelt.

Nach gut einer Stunde war der Spuk vorbei, die AfD-ler rückten ab. Wie aus der Presse (MOZ, „neues deutschland“) zu erfahren war, hatten sich nur wenige Mitglieder des Bernauer Ortsverbandes der AfD an der Kundgebung beteiligt. Dafür machten „Zugereiste“ aus Cottbus, Märkisch-Oderland, Ahrensfelde und Panketal Stimmung, die als Vertreter des „rechten Flügels“ gelten.
Es bleibt zu hoffen, das Derartiges Bernau zukünftig erspart bleibt.

Zu den Ergebnissen dieses Nachmittags gehört, dass rund 900 € per Sammelbüchse für die o.g. Vereine gespendet wurden. Darüber hinaus wurden etliche Spenden per Überweisungen getätigt. Wie das Netzwerk Mitte April mitteilte, erreichte die Spendensumme insgesamt weit über 1.800 €. Damit hat die AfD genau das Gegenteil ihrer Zielstellung erreicht – die Solidarität, das Bündnis gegen rechts wurden gestärkt! Bernau bleibt bunt!
W. K.