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Tag der Befreiung mahnt und verpflichtet

Bei der Blumenniederlegung.
T. Sohn bei seiner Ansprache.
Gedenken am Deserteur-Denkmal.
Genoss_innen der BO Ahrensfelde-Werneuchen am Ehrenmal in Ahrensfelde.

Mehr als 200 Bürgerinnen und Bürger Bernaus waren am 8. Mai dem Aufruf des Netzwerkes für Toleranz und Weltoffenheit gefolgt und gedachten der Opfer von Krieg und Nazibarbarei. Unter der Regie des Stadtvorstandes und der Stadtfraktion der LINKEN fand zunächst die traditionelle Gedenkveranstaltung am Ehrenmal für die gefallenen Soldaten der Roten Armee statt. Thomas Sohn, Vorsitzender des Stadtvorstandes der LINKEN, hob in seiner Ansprache hervor, dass an diesem Tag vor 68 Jahren ein historisch einmaliges Terrorregime endgültig zerschlagen wurde. Ungeachtet des vereinzelten antifaschistischen Widerstandes in Deutschland selbst sei dies ohne die ungeheuren Opfer der Roten Armee und den Einsatz der West-Alliierten nicht möglich gewesen, was die Frage nach den Mechanismen aufwerfe, die dem Nazi-Faschismus zu seiner Massenbasis verhalfen. Die in jüngster Zeit wieder verstärkt zu beobachtenden Tendenzen und Taten auf Basis der faschistischen Ideologie gebieten deshalb erhöhte Wachsamkeit. Er rief dazu auf die Möglichkeiten unserer Zivilgesellschaft zu nutzen, um ein breites Bündnis gegen rechte Gewalt weiter auszubauen und sich rechtsextremem Gedankengut zu widersetzen. Für eine tolerante, bunte und gewaltfreie Welt zu kämpfen sei angesichts der Opfer von Faschismus und Krieg Verpflichtung für die Lebenden.

Der Vertreter der russischen Botschaft schloss sich in seiner kurzen Ansprache diesem Gedanken an. Das unermessliche Leid, das der deutsche Faschismus insbesondere den sowjetischen Völkern gebracht habe, dürfe nicht in Vergessenheit geraten. Es gelte alles zu tun, um den Friedens zu bewahren und zur Völkerverständigung beizutragen.

Anschließend wurde „Die Hoffnung“ von Friedrich Schiller rezitiert, Sören-Ole Gemski trug die Verse von J. Jewtutschenko „Meinst Du, die Russen wollen Krieg?“ vor.

Daran schloss sich eine von der evangelischen Jugend gestaltete Szene am Deserteur-Denkmal an, die insbesondere an Erna und Kurt Kretschmann sowie weitere Kriegsverweigerer erinnerte. Der Abend endete mit dem traditionellen Friedensessen auf dem Bernauer Marktplatz, organisiert vom Jugendclub Dosto.

Auch an anderen Orten des Barnim war DIE LINKE bei den Gedenkveranstaltungen zum Tag der Befreiung präsent. So hatten die Panketaler Genossen zu einer Kranzniederlegung am Denkmal im Goethepark eingeladen. In seiner Rede forderte BO-Sprecher Lothar Gierke u. a. dazu auf, die Sinne für die Gefahren zu schärfen, denen die Demokratie durch rechtsradikale Umtriebe ausgesetzt ist. Er appellierte an die Zivilgesellschaft, Rassismus oder Antisemitismus im Alltag entschieden zu begegnen.
Auch an den Ehrenmalen in Werneuchen, Seefeld, Blumberg, Ahrensfelde und Lindenberg legten die Genossen der Basisorganisation Blumengebinde und Nelken nieder.

W. Kraffczyk