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Begabt, aber arm

Eingeladen von Dagmar Enkelmann las Autorin Nicole Glocke aus ihrem Buch „Wir Kinder von Hartz IV“

Welche Erfahrungen begabte Kinder in von Hartz-IV betroffenen Familien machen – davon erzählt Nicole Glocke in ihrem jüngst erschienenen Buch „Wir Kinder von Hartz IV“. Zur Lesung mit der Autorin hatte am Dienstag (13. August) dieser Woche die Bundestagsabgeordnete Dr. Dagmar Enkelmann in die Bernauer Buchhandlung „Schatzinsel“ eingeladen.

In ihrem Buch stellt Nicole Glocke drei Familien vor, in denen begabte Kinder leben und die allen Willen haben, aus ihrer schwierigen sozialen Situation herauszukommen. Wie das gelingen kann und was die Kinder, die Eltern und der Staat dazu tun könnte, das interessiert die Autorin. Es sei gar nicht so einfach gewesen, entsprechend bereitwillige Familien zu finden, erzählt sie. Klar ist, dass die Kinder es nicht allein schaffen können. Die Eltern müssen hinter ihrem Kind stehen, diesem Mut machen. Mitunter aber ist, wie in einem Fall, auch das Angebot einer vermögenden Gönnerin, die Tochter eine höhere Schule besuchen zu lassen, nicht wirklich ein Ausweg. Letztendlich nimmt das Kind dieses Angebot nicht an oder kann es nicht annehmen. In einer zweiten Familie, diesmal mit Migrationshintergrund, bekam die Tochter keine Empfehlung für den Besuch eines Gymnasiums, weil der geforderte Notendurchschnitt um 0,1 verpasst wurde. Hier kämpften die Eltern mit und für die Tochter vor der Schulleitung um die Empfehlung. Das Probejahr am Gymnasium schaffte die Tochter dann.
 
Diese beiden Beispiele, so Glocke, und auch viele Gespräche mit betroffenen Familien haben ihr gezeigt, dass es nicht nur die finanzielle Situation ist, der den Zugang zu Bildung erschwere. Im Kern gehe es darum, das Bildungssystem so zu gestalten, dass alle Kinder die gleichen Chancen hätten, sich Bildung anzueignen, unabhängig vom Bundesland oder dem Geldbeutel der Eltern, zog Dagmar Enkelmann ihr Fazit.