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Streik - muss das sein?

Janine Balder zu Gast bei "Draufsichten - Ansichten - Einsichten"

Janine Balder (r.), ver.di-Funktionärin, und Moderator Martin Günther begründeten, warum Streiks gerade in der Gegenwart ihre Berechtigung haben.

"Nur jeder vierte Betrieb in Brandenburg unterliegt einem Tarifvertrag. Die Zahl der Betriebe, die einem eigentlich anzustrebenden Flächentarifvertrag unterliegen, ist nochmal deutlich geringer. Damit arbeiten mehr als die Hälfte der Beschäftigten ohne den Schutz eines Tarifvertrages, das heißt zu unsicheren Arbeitsbedingungen und zumeist niedrigeren Löhnen", begann Martin Günther, Mitglied des Stadtvorstandes DIE LINKE.Bernau, den Diskussionsabend in der Reihe "Draufsichten - Ansichten - Einsichten" zum Thema "Streik - muss das sein?".
Janine Balder, Gast des Abends und regionale ver.di-Gewerkschaftssekretärin im Fachbereich Gesundheit, soziale Dienstleistungen, Wohlfahrt und Kirchen führte faktenreich aus, dass in  ihrem Bereich noch wesentlich weniger Betriebe einem Tarifvertrag unterliegen. "Oftmals herrscht eine absolute Abwehrhaltung der Geschäftsführungen sich auch nur mit ver.di an einen Tisch zu setzen." Sie führte weiter aus, dass sie viel lieber am Verhandlungstisch Tarifverhandlung führe. Aber viel zu oft müsse die Geschäftsführung erst dorthin gezwungen werden, wie man es letztlich auch beim regionalen Michels-Klinikum gesehen habe.

Aus dem Publikum kam die Anmerkung, dass man nicht verstehen könne, warum es immer erst zum Streik kommen muss, das bedeute doch für die Unternehmen wirtschaftlicher Schaden. Das Geld, was da verloren gehe, könne man doch gleich den Beschäftigten geben, dann bräuchte man die ganzen Streiks doch gar nicht. Janine Balder wies daraufhin, dass diese Einsicht oftmals gar nicht oder zu spät bei den Geschäftsführungen reife und dass deshalb leider doch Streiks oftmals unvermeidlich seien.
Martin Günther