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Ostermarsch für den Frieden auch in Bernau

Der Bernauer Ortsverband der LINKEN hatte dazu aufgerufen und viele waren diesem am Karfreitag gefolgt: ein Marsch vom Bernauer Bahnhof zur Konversionsfläche an der Schwanebecker Chaussee. Er stand unter dem Motto „Frieden – jetzt! Waffen nieder! Keine Waffenlieferungen! Keine Aufrüstung!“

Begonnen hatte die Aktion mit einer Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz. Martin Günther, Mitglied des Stadtvorstandes, eröffnete diese und bekräftigte die bereits im Aufruf dazu enthaltenen Forderungen der LINKEN, u.a.:

  • Friedensverhandlungen für die Ukraine
  • Stopp der Kampfhandlungen und Abzug der russischen Truppen sowie aller Söldner aus dem Kriegsgebiet
  • Keine deutsche Kriegsbeteiligung in welcher Form auch immer
  • Sanktionsspirale beenden
  • Aufnahme und Hilfe für Geflüchtete aus Kriegsgebieten
  • Entwicklung eines gesamteuropäischen Sicherheitssystems
  • Abrüsten statt Aufrüsten
Sebastian Walter bei seiner Ansprache


Danach ergriff Sebastian Walter, Vorsitzender des Landesvorstandes und Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Landtag, das Wort. Auch er forderte in seiner Ansprache die sofortige Einstellung der Kampfhandlungen in der Ukraine. "Wir stehen hier, weil die Waffen niedergelegt werden müssen", erklärte er. Zugleich prangerte er die Aufrüstungsbestrebungen der Ampelkoalition an. "Waffen verhindern keine Krieg!" Vielmehr gelte es, durch Diplomatie gegenseitiges Vertrauen zu schaffen und durch Zusammenarbeit zum Wohle Aller stabile Beziehungen zu etablieren.

Der Demonstrationszug in der Breitscheidstr.

Nach ca. 20 Minuten setzte sich der Demonstrationszug entlang der Breitscheidstraße in Richtung Schwanebecker Chaussee in Bewegung. Viele Teilnehmer hatten Plakate oder Friedensfahnen mitgebracht bzw. die vom Stadtvorstand der LINKEN vorbereiteten Utensilien angenommen, die nun geschwenkt wurden. Auf einem Plakat war z.B. zu lesen: „Die Waffen nieder! Verhandeln und Abrüsten! Kriegshetze beenden!“ Und auf der Rückseite: „Frieden in der Ukraine! Solidarität mit allen Kriegsopfern! Kampf den Kriegern!“

Am Ziel des Marsches, den ehemaligen Kasernen an der Schwanebecker Chaussee angekommen, ergriff Dr. Hildegard Bossmann, Mitglied des Stadtvorstandes, noch einmal das Wort. Sie erinnerte angesichts der Kasernen an den kalten Krieg in Europa, geprägt durch militärische Präsenz der Supermächte USA und Sowjetunion, Hochrüstung der NATO und des Warschauer Paktes. Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks habe sie geglaubt, dass nun Rationalität und Vernunft das Zusammenleben in Europa, das friedliche Zusammengehen der europäischen Staaten und die Gestaltung einer gesamteuropäischen Sicherheit bestimmen würden. Doch schon der Krieg in Jugoslawien habe gezeigt, dass Krieg weltweit noch immer eine Option der Mächtigen sei, politische Ziele zu erreichen. Den russischen Angriffskrieg in der Ukraine charakterisierte sie als "kapitalistischen Krieg um Einfluss, Ressourcen und letztlich um Profit und Macht für Eliten". Der Kampf für Frieden, für Abrüstung, für gemeinsame Sicherheit in Europa, das friedliche Zusammenleben der Völker und weltweite Kooperation für die Bewältigung globaler Krisen müssten weitergehen. Sie forderte die Bundesregierung abschließend auf, den Friedenswünschen der normalen Bürger*innen nachzukommen und auf Aufrüstung zu verzichten. "100 Mrd. für Rüstungsgüter bringen Leid, Verwüstung, Tod. 100 Mrd. für einen starken Sozialstaat sichern das ganz normale Leben der Menschen in unserem Land. Das ist was wir wollen, wofür wir heute hier sind und uns weiter engagieren."
Nur allmählich löste sich der Zug auf. Es war der Wille zu spüren, sich auszutauschen und weitere Aktionen zu planen, um den Schrecken eines Großflächenbrandes zu bannen.

W. Kraffczyk